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Hundekontakte an der Leine?

Hundekontakte an der Leine?

Nur mal kurz "Hallo" sagen?

Kennst du die Individualdistanz deines Hundes?

Wusstest du, dass Hunde auch wie wir Menschen eine Individualdistanz haben? 

 

Du fragst dich was eine Individualdistanz ist? 

 

Die Individualdistanz ist der Abstand deines Hundes zu z.B. einem anderen Hund oder Mensch, den er akzeptiert oder mit dem er sich wohl fühlt, ohne darauf zu reagieren. Wird dieser Abstand nicht respektiert, dann reagieren die meisten Hunde darauf.

 

Wie reagieren die Hunde?

 

Zum Beispiel mit wegrennen (Flucht), knurren oder bellen (Angriff), wegschauen, sich anderweitig beschäftigen (meiden) oder aber auch einfrieren. 

 

Ist die Individualdistanz bei jedem Hund gleich?

 

Nein! Sie ist von Hund zu Hund verschieden und hängt  von unterschiedlichen Faktoren (wie Rasse, Aufzucht, Sozialisation, Erfahrungen,...) ab.

 

Kennst du die Individualdistanz deines Hundes? 

 

 

Warum ist das Thema Individualdistanz bei Hundebegegnungen wichtig?

 

Weil es sehr viele Hunde gibt, die sich nicht wohl fühlen, wenn sie Kontakte zu anderen Hunden haben und zusätzlich dabei noch angeleint sind. 

 

Durch die Leine sind die Hunde extrem in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Sie können also die Situation nicht so regeln, wie sie es zum Beispiel im Freilauf tun würden. 

 

Im Freilauf gehen viele Hunde einen Bogen, ändern ihr Tempo, manche verringern oder vergrößern die Distanz,... die Hunde kommunizieren auch durch Bewegung. 

 

Durch den Kontakt an der Leine, werden die Hunde in die Situation "gezwungen" und können ihre eventuelle Anspannung oder ihren Frust nicht durch Bewegung abbauen. Sie können nicht einfach weiter oder weggehen, wenn sie keinen Kontakt wünschen.

 

Achtung Gefahr: Leider kann es bei solchen Situationen auch zu Beißvorfällen kommen, da manche Hunde keinen anderen Ausweg sehen als Angriff. Ebenfalls kann es passieren, dass die Menschen gebissen werden, wenn die Hunde ihren Frust umlenken auf den, der gerade in der Nähe ist. Nicht persönlich nehmen und den Hund sichern.

Durch die Leine bist du mit deinem Hund verbunden. Du solltest ihm Sicherheit geben und ihn nicht in unangenehme Situationen bringen. 

 

Wird dein Hund also bedrängt und bekommt von dir keine Unterstützung, dann geht Vertrauen verloren. Außerdem lernt der Hund, dass er selbst aktiv werden muss, um die Situation zu ändern. Die meisten Hunde reagieren mit Überforderung und diese äußert sich zum Beispiel durch bellen oder schnappen/beißen. 

 

Das sind eindeutige Anzeichen, dass dein Hund dich benötigt. 

 

Achte auf deine Stimmung. Wenn dein Hund mit dir über die kurze Leine verbunden ist, spürt er auch sehr deine Stimmung. Du bist unsicher, sauer oder genervt? Mit solchen Stimmungen kannst du deinem Hund in diesen Situationen keine Sicherheit vermitteln. 

 

Im schlimmsten Fall verschlimmerst du durch deine eigene Anspannung, Unsicherheit oder Angst noch die Situation. 

 

Achte also zuerst darauf wie es dir geht, bevor du das Verhalten deines Hundes ändern möchtest.

Dein Hund ist freundlich auch bei Hundekontakten an der Leine? 

 

Das freut mich für euch, jedoch bitte ich dich Rücksicht auf andere zu nehmen. Ich habe viele Kunden, die Themen mit Hundebegegnungen an der Leine haben. Sie benötigen viel Zeit und Abstand, um mit ihrem Hund "neues" Verhalten zu üben. Jede unkontrollierte Hundebegegnung schmeißt sie im Training zurück. 

 

Es kann verschiedene Gründe haben, warum der Hund angeleint ist. Vielleicht ist er krank, er ist im Einsatz als z.B. Assistenzhund oder vielleicht besteht auch Verletzungsgefahr für andere. Der Halter sichert also seinen Hund und das sollte unbedingt respektiert werden. 

 

Ist ein Hund oder sind beide Hunde an der Leine lasst bitte keinen Kontakt zu!

 

Leider wird mir immer wieder von unangenehmen Situationen berichtet und deswegen bitte ich euch Rücksicht zu nehmen. 

 

Redet mit einander, erklärt eure Situation, wenn ihr die Möglichkeit habt. Wenn jemand rücksichtslos ist, dann bleibt dir nichts anderes übrig, als die Situation für deinen Hund zu übernehmen.

Social Walks

Seit 2013 habe ich regelmäßig "Social Walks" oder Rudelläufe veranstaltet. Dort haben Hund und Halter die Möglichkeit positive Erfahrungen zu sammeln. Viele Hunde laufen zusammen und keiner hat direkten Kontakt zu den anderen. So merken die Hunde, dass die Menschen die Situation kontrollieren und sie können sich entspannen.