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Hund & Katze

Die sind ja wie Hund & Katze

Eine große Herausforderung für Lefi

Eigentlich habe ich mir über das Thema Hund und Katze nie wirklich Gedanken gemacht. Wir haben in Hamburg mitten in der Stadt gewohnt, wo uns kaum Katzen über den Weg liefen. Da ich selbst leicht allergisch auf Katzen reagiere, kam es mir auch nie in den Sinn, eine eigene Katze haben zu wollen.

 

Doch dann kam es zu meiner ersten Hund-Katze-Begegnung im Garten meiner Eltern. Auf Milo muss ich nicht näher eingehen; ihn interessieren andere Tiere einfach überhaupt nicht, egal ob Vogel, Hase oder Katze.

 

Anders war es bei Lefi: Sie verfiel in absolute Panik. Sie hatte große Angst und "regte sich" richtig auf, indem sie bellte und ihr Fell aufstellte. Ihre gesamte Körpersprache strahlte Angst aus, auch wenn sie versuchte, dies mit einem "Angriff" zu überspielen. Da die Katze still stehen blieb, verunsicherte das Lefi noch mehr. Um die Situation zu entschärfen, schritt ich ein und führte Lefi weg. Es dauerte einige Zeit, bis sie sich wieder beruhigte.

Jagd auf Nachbarskatze

Die Situationen änderten sich schnell, als andere Katzen im Garten vorbeikamen und beim Anblick der Hunde sofort flohen. Lefi speicherte das direkt ab und entwickelte schnell die Taktik, Katzen zu verscheuchen. Zu ihrem Glück drehte sich keine Katze um, denn andernfalls wäre sie komplett überfordert gewesen. Auch wenn Lefi in manchen Situationen selbstsicher wirkt, ist sie es in Wirklichkeit nicht. Milo hingegen würde sich durch ein Umdrehen der Katze nicht aus der Ruhe bringen lassen.

 

Diese Situationen waren jedoch so selten, dass es keine Möglichkeit zum Üben gab. Zudem traten sie nie in meiner direkten Nähe auf. Das Thema Katze war also vorerst wieder abgehakt.

Der Tag der Konfrontation

Bis zu dem Moment, als ich unbedingt meine Freundin Alex besuchen wollte und Lefi musste mit. Doch neben zwei Hunden hatte meine Freundin auch einen Kater. Ich machte mir Sorgen, denn das Thema war mir sehr unangenehm. Ich wollte nicht mit Lefi zu ihr nach Hause gehen und dort Chaos anrichten oder riskieren, dass sich der Kater unwohl fühlt.

 

Meine Freundin hingegen war entspannt. Sie sagte mir, dass der Kater schon einige „katzenunverträgliche“ Hunde überzeugt hätte. Da ich mich nicht mit dem Verhalten von Katzen auskenne und ihre Körpersprache nicht lesen kann, fiel es mir schwer, die Situationen richtig einzuschätzen. Deswegen war es für mich besonders wichtig, dass meine Freundin die Situation in dem Moment kontrollierte. Unsere Unsicherheit kann sich nämlich schnell auf unsere Tiere übertragen und die Situation erschweren.

Und was passierte dann?

Lefi sah den Kater und bekam zunächst einen riesigen Schreck. Wie meine Freundin sagte, blieb der Kater jedoch unbeeindruckt und tiefenentspannt. Lefi wusste nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie wuffte etwas, und ihr Fell richtete sich auf. Der Kater bewegte sich in aller Ruhe von ihr weg, und dann kam der wunderschöne Moment, in dem Lefi ihre Nase einsetzte. Sie nahm zum ersten Mal den Geruch des Katers auf, was für einen Hund sehr wichtig ist, um die Situation besser einschätzen zu können.

 

Innerhalb eines Tages entspannte sich die Situation, und die beiden konnten recht dicht beieinander sein. Lefis Angst legte sich nach und nach. Trotzdem bekam sie jedes Mal einen Schreck, wenn plötzlich der Kater auftauchte. Die Bewegungen des Katers lösten bei ihr manchmal noch den Impuls aus, ihm hinterherzujagen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Es war erstaunlich zu sehen, wie schnell sich Lefis Verhalten änderte. Der Kater konnte ihr Verhalten genau einschätzen und wusste, dass eine gewisse Angst und Unsicherheit dahintersteckte.

 

Obwohl sie eine positive Erfahrung gemacht hat, bleibt das Thema Katze weiterhin relevant. Sie hat diese spezifische Verbindung nun mit diesem Kater, jedoch nicht zu anderen Katzen. Wegrennende Katzen stellten nach wie vor einen Trigger für sie dar an dem wir arbeiteten. Das Thema Impulskontrolle spielt hierbei eine sehr wichtig Rolle.

Lefi und die Straßenkatzen

Auf unserer Reise durch Italien sind uns viele, auch wieder entspannte, Straßenkatzen begegnet, und wir hatten die Gelegenheit, zu üben. Endlich hatten wir die Möglichkeit dazu, und die Katzen machten (gerne) mit. Lefi konnte nach kurzer Zeit recht entspannt an den Katzen vorbeilaufen und regte sich nicht mehr auf. Doch sobald die Routine wegfällt, wird sie wahrscheinlich wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen.